About E.
Nummer 7 ist da
Wir sind voller Liebe! Unser Sohn hat am 03.08. (3,5 Wochen zu früh) das Licht der Welt erblickt.
Vorausgegangen war dem eine vorzeitige Blasenöffnung am 01.08. in der Früh. Ich musste morgens früh auf die Toilette (meine Blase fühlte sich sehr voll an, war sie wohl auch). Beim Aufstehen aus dem Bett merkte ich dann schon, dass es im Bett ziemlich nass war – dachte aber, dass ich scheinbar einfach nicht mehr einhalten konnte. Im Bad lief es dann noch mal schwallartig – auch da dachte ich noch, dass ich nun völlig inkontinent sei. Als es aber nach dem Toilettengang noch weiter lief, wurde mir klar, dass es Fruchtwasser sein musste. Also bin ich wieder zurück ins Schlafzimmer und habe K. geweckt, dass es nun wohl losgeht.
K. hat dann erst einmal die berühmte Kliniktasche gepackt. Die hatten wir natürlich noch nicht vorbereitet, da wir ja eine Hausgeburt geplant hatten und wir auch absolut nicht damit gerechnet hatten, dass Nummer 7 sich früher auf den Weg macht. Grundsätzlich hatten wir das Thema Tasche packen schon auf dem Schirm, aber wir waren gedanklich einfach noch nicht so weit. Die Rufbereitschaft der Hebammen hätte übrigens am 7.8. angefangen. Den Zeitraum haben wir also knapp verpasst.
Trotzdem wir noch nicht in der Rufbereitschaft waren, hatten wir schon die Piepser Nummer der Hebammen. Wir haben uns dann entschlossen, einmal dort anzurufen, weil wir uns unschlüssig waren, ob wir nun einen RTW rufen sollen oder ob wir so ins KH fahren. Die Diensthabende Hebamme riet uns dann einen Krankenwagen zu rufen, da das Köpfchen ja noch nicht fest im Becken lag. Juchee, also schon wieder RTW. Immerhin durfte ich dieses Mal selbst in den Wagen laufen und wurde nicht getragen. K. kam mit unserem Zeug und unserem Auto hinterher gefahren.
Im KH angekommen hat mich zuerst eine Hebamme (Magda) untersucht. Es stellte sich raus, dass das Köpfchen noch immer nicht fest im Becken lag, der Muttermund noch komplett verschlossen war und dass es sich tatsächlich um Fruchtwasser handelte, dass ich die ganze Zeit verlor. Das Gute am verschlossenen Muttermund: es kann nicht zum Nabelschnurvorfall kommen, da das Köpfchen nicht runter rutschen kann. Mir wurde dann erst einmal Blut abgenommen und ich habe auch einen Zugang bekommen. Der hatte auch seine Berechtigung, denn ich hatte erhöhte Entzündungswerte und habe deswegen alle 8 Std. Antibiotikum per Infusion bekommen. 24 Std. haben sie meinem Körper dann Zeit gegeben um von selbst Wellen zu entwickeln.
Am Montag morgen tat sich leider noch gar nichts, sodass mittels einer kleinen ersten Dosis Gel die Geburt eingeleitet wurde. Leider tat sich da aber noch gar nichts. Daher gab es dann 6 Std. später noch mal die doppelte Dosis Gel. Und dann ging es auch so langsam los. Allerdings legte es sich in der Nacht zu Dienstag wieder etwas (von alle 3 Minuten Wellen zu alle 6-7, teilweise auch 10 Minuten Wellen). So konnte ich aber wenigstens nachts noch etwas schlafen.
Am Dienstag morgen gab es dann erst einmal Akkupunktur und eine Bauchmassage, um die Wellen wieder etwas mehr anzuregen. Da dies aber leider nicht geklappt hat, gab es gegen 11 Uhr noch mal eine kleine Dosis Gel. Nach 2 Std. auf der Seite liegen (wegen CTG Schreibung) tat sich noch nicht sooo viel. Als wir dann aber wieder auf dem Zimmer waren, ging es schon gut los. K. kam fast gar nicht mehr mit dem Tracken der Wellen hinterher. Und nach 1 Std. auf dem Zimmer habe ich entschieden lieber wieder zurück in den Kreißsaal zu gehen. Das war eine gute Entscheidung, denn keine 1,5 Std. später erblickte unser Sohn das Licht der Welt. Wie gewünscht, hat K. ihn in Empfang genommen und unter mir abgelegt.
Trotz des klinischen Umfeldes und des Ärzte-geführten Kreissaals, war es eine wirklich schöne Geburt mit keinen Interventionen (außer dem Einleiten, was aber für mich/uns OK war). Wesentlich dazu beigetragen hat sicher auch unsere gute Vorbereitung (dank Hypnobirthing) und dass wir einfach wussten, was wir möchten und was nicht.
Ein seltsamer Moment war dann noch nach der Geburt… Da unser Sohn leichter als 2500g ist, kam dann ein Kinderärzte-Team, die ihn „für ein paar Tage“ in die angeschlossene Kinderklinik mitnehmen wollten. Das ist hier so zwischen der Geburtsstation und der Kinderklinik geregelt. Die Kinderärzte haben allerdings nicht mal einen Blick auf unseren Sohn geworfen – sie wollten ihn einfach so mitnehmen. Zum Glück wurden wir am Montag morgen schon von der Oberärztin vorgewarnt, dass das passieren könnte. Dementsprechend waren wir nicht ganz unvorbereitet auf diese Situation. Und da die Hebamme uns direkt nach der Geburt gesagt hat, dass unser kleiner Mann wirklich sehr fit – nur eben einfach etwas zu leicht – ist, haben wir dann abgelehnt dass er in die Kinderklinik kommt. Wäre irgendetwas nicht in Ordnung gewesen, dann hätten wir dem natürlich zugestimmt. Aber die Werte von unserem Kleinen sind alle gut und so haben wir entschieden, dass wir das wichtige Bonding nicht verpassen möchten.
Die heteronormative Welt – Teil 2
Ja… Wir stoßen auch weiterhin auf „Ausgrenzung“ (ob beabsichtigt oder nicht, sei mal dahin gestellt).
Aufklärungsabend
Die neueste Begebenheit: Der Aufklärungsabend des Geburtshauses. Dieser fand online statt und wurde von zwei Hebammen durchgeführt.
Vorweg muss ich sagen, dass wir uns die Unterlagen zum Aufklärungsabend (Vertrag für die Rufbereitschaft und außerklinische Geburt, sowie weitere Dokumente) schon angeschaut hatten und dort fast durchgehend die Rede von Gebärender/Mutter und Ehemann/Vater bzw. Begleitperson war. Eine zweite Mutter war da nirgendwo vorgesehen. Wir haben also überall Ehemann durchgestrichen und Ehefrau hingeschrieben. Außerdem habe ich eine wirklich freundliche (keine Ironie!) Mail an das Geburtshaus geschrieben und darauf aufmerksam gemacht, dass hier Regenbogenfamilien scheinbar nicht vorgesehen sind und wir uns freuen würden, wenn sie dies anpassen würden, sodass sich auch Familien wie wir angesprochen fühlen. Die Mail hatte ich vor dem Aufklärungsabend geschickt, in der Hoffnung, dass wir dann wenigstens im gesprochenen Wort mit angesprochen werden und nicht nur von Mutter-Vater gesprochen wird.
Nun ja… Der Aufklärungsabend fing eigentlich ganz gut an. Allgemeines Bla Bla – nicht bezogen auf bestimmte Situationen, sodass die Wörter Mutter/Vater (noch) gar nicht fielen. Dann war es aber soweit und es ging um die Geburt an sich… Und dann ging‘s los. Als wären nur klassische Familien anwesend, wurde durchgehend (und wirklich sehr viel) von der Mama und dem Papa geredet. Irgendwann konnte K. nicht mehr an sich halten und schrieb in den Chat, ob denn den Beiden Hebammen bewusst wäre, dass nicht nur Hetero-Familien anwesend sind. Darauf kam nur ein „Ja wir versuchen ja immer alle anzusprechen“. Das war aber wirklich absolut nicht zu erkennen.
Im weiteren Verlauf wurde dann von dem „Papa oder Partnerin“ gesprochen. Sie waren also stets bemüht, besser war’s aber nicht. Warum? K. ist genauso Mama wie ich. (Die obligatorischen 10.000 Ausrufezeichen spare ich mir an dieser Stelle.) Sie ist nicht nur Begleitperson oder Partnerin – sie ist die Mama von Nummer 7. Wenn die Männer als Papa bezeichnet werden, dann fordern wir für uns das gleiche Recht ein. Hätten die Hebammen durchgehend von „Partnern“ gesprochen, dann hätten wir einfach nur uns gendern gebeten und damit wäre alles gut gewesen. Aber wenn die Männer als Papas bezeichnet werden und der Rest dann „Partnerinnen“ sind, dann fühlen wir uns doch diskriminiert – weil es den Anschein macht als wären wir keine gleichwertige Familie. Sind wir aber!!!
Als wir gestern zur Vorsorge im Geburtshaus waren, hat die Hebamme und auf den Aufklärungsabend angesprochen und gesagt dass es den beiden Hebammen, die diesen durchgeführt haben, sehr leid tut und dass sie sich selbst sehr darüber geärgert haben. Immerhin hat die Hebamme es von selbst angesprochen. Das fanden wir sehr gut. Und wir haben auch deutlich gemacht, dass wir uns da wirklich unwohl gefühlt haben und uns das anders gewünscht hätten. Ich denke/hoffe, dass es angekommen ist.
K.s Teilzeit-Antrag
Auch das ist eine „schöne“ Geschichte… Scheinbar ist K. in ihrem Unternehmen die Erste, die als nicht-gebährender Elternteil direkt ab Geburt des Kindes in Elternzeit mit Teilzeit gehen möchte. Laut Personalabteilung ist sie da ein kleiner Sonderfall – es scheint bisher auch keine Väter zu geben, die direkt ab der Geburt ihres Kindes in Teilzeit gehen. Daher musste K. sich wirklich intensiv durchfragen, wie und wo die Teilzeit denn anzumelden bzw. zu beantragen ist. Und… Die Formulare in dem Unternehmen sehen natürlich auch wieder nur die Konstellation Mutter (Gebärende) und Vater vor. Eine nicht-gebährende Mutter ist da nicht vorgesehen. Das hat dann teilweise doch etwas für Verwirrung gesorgt (da K. ja auch keinen Mutterschutz hat).
Die Erfahrungen, die wir bisher so machen, sind schon etwas „anstrengend“. Wäre es nur eine einzelne Erfahrung, dann würde es uns vielleicht nicht so sauer aufstoßen. Aber die Menge machts… K. hat es sehr treffend formuliert: Wir haben uns noch nie so diskriminiert gefühlt, wie in dieser Schwangerschaft.
35. Schwangerschaftswoche
Und schon wieder ist mehr als ein Monat rum… 🙂 Die Zeit rennt – aber irgendwie auch nicht. Die Vorfreude bei K. und mir steigt und die Ungeduld manchmal auch. Wir genießen die Zeit sehr und sprechen viel mit Nummer 7.
Ich arbeite bereits seit 2 Wochen nicht mehr (dank Resturlaub). Offiziell im Mutterschutz bin ich heute erst den 3. Tag. Überraschenderweise vermisse ich die Arbeit bisher nicht. Ich hatte ja die Befürchtung, dass ich in ein Loch falle, zumal ich auf der Arbeit bis zum letzten Tag wirklich gut zu tun hatte – aber nein, ich komme auch ohne Arbeit klar. 🙂
Heute Mittag waren wir zur Vorsorge im Geburtshaus. Nummer 7 liegt noch immer mit dem Köpfchen nach unten und wir hoffen, dass das weiterhin so bleibt. Herztöne, Fruchtwassermenge, usw. sind in Ordnung. Mir geht es auch gut – auch wenn Nummer 7 mich inzwischen am Liebsten in die rechten Rippen tritt. Das kann wirklich weh tun. Aber ich bin ja froh, dass unser Kind schon so fleißig für die Geburt trainiert. 🙂 Wir werden das zusammen rocken. Mit der Hebamme sind wir dann noch die Unterlagen für die anstehende Hausgeburt durchgegangen. Diese hatten wir beim letzten Termin vor 2 Wochen bekommen und sie wurden uns beim online Aufklärungsabend letzte Woche auch erklärt. Zu dem Aufklärungsabend werde ich noch mal einen separaten Beitrag schreiben, das war mal wieder eine interessante (heteronormative) Erfahrung.
Mein Bauch ist in den letzten Wochen wirklich gut gewachsen. Die Schwangerschaft lässt sich absolut nicht mehr leugnen. Und vor allem sieht man es richtig schön, wenn Nummer 7 den Popo von links nach rechts (oder umgekehrt) schiebt. Das sieht schon recht witzig aus. 🙂 …und fühlt sich schräg an. Durch die Größe des Bauchs wird aber auch alles etwas anstrengend. Am Wochenende habe ich Fenster geputzt… Ich hatte nicht in Erinnerung, dass das so anstrengend ist. Vor allem das Putzen der bodentiefen Fenster und Türen. Ich war danach echt durch und hatte am nächsten Tag sogar Muskelkater. 😀 Ich freue mich schon drauf, wenn ich wieder Sport machen darf.
Der dritte große Ultraschall (3. Trimester)
Heute Nachmittag ging es mal wieder zur Frauenärztin – zum 3. großen Ultraschall.
Nummer 7 hat heute Vormittag schon fleißig rumgeturnt/getreten/geboxt, nachdem es gestern ziemlich ruhig im Bauch war. Das hatten wir im Mai schon mal, dass Nummer 7 an einem Tag sehr ruhig war und dafür dann am nächsten alles nachgeholt hat. Daher war ich gespannt, ob unser Baby beim Ultraschall vielleicht sogar wach ist und rumturnt. Aber nein, Nummer 7 war beim Ultraschall ruhig – zu Hause ging es dann aber direkt weiter mit den rumturnen.
Aber zurück zum Termin bei der Frauenärztin… Als ich mich am Empfang angemeldet habe wollte die Helferin zuerst das CTG schreiben. Das haben wir aber freundlich abgelehnt und gesagt, dass wir darauf verzichten. (Denn laut S3 Leitlinie zur Schwangerschaft wird dies ja erst ab ET empfohlen – sofern es eine normal verlaufende Schwangerschaft ist.) Nach dem üblichen Prozedere (Pipi, Blutdruck, Gewicht) ging es dann recht zügig zur Ärztin ins Behandlungszimmer.
Natürlich wurden wir von ihr erst einmal auf das Thema CTG angesprochen. Die Ärztin hat nicht so richtig verstanden warum wir darauf verzichten und hat sogar in den Mutterpass eingetragen, dass ich das CTG „abgelehnt“ habe. (Ich verstehe nicht, warum eine nicht notwendige Untersuchung dort als „abgelehnt“ vermerkt wird, aber gut.) Als wir das Thema abgehakt hatten, haben wir noch über die Pertussis-Impfung gesprochen, welche spätestens 4 Wochen vor ET erfolgen sollte, damit das Kind auch die Antikörper mitbekommt. Sie hat uns empfohlen die Impfung 3 Wochen nach der 2. COVID Impfung zu machen. Das wäre gerade noch so im Plan. Bzgl. der COVID Impfung hatte ich nicht den Eindruck, dass sie komplett dagegen ist. Ich glaube einfach, dass sie da nicht „haftbar“ gemacht werden möchte und sich deswegen aus dem Thema raushält. Sie war jedenfalls recht interessiert, wie ich es geschafft habe an die Impfung zu kommen.
Beim Ultraschall haben wir dann unser kleines Wunder sehen können. Den Kopf, die Hände und die Beine konnten wir erkennen. Als sie zu der Stelle gewandert ist, wo man das Geschlecht hätte erkennen können, hat sie uns netterweise gesagt dass wir wegschauen sollen. Ihrer Reaktion zu Folge war dieses Mal tatsächlich was zu sehen. Aber wir haben ja schön weggeschaut und deswegen bleibt es weiterhin eine Überraschung. Nummer 7 ist recht zierlich (ca. 1060g), aber die Ärztin sagte dass es im Rahmen ist und kein Grund zur Sorge besteht. Nummer 7 kommt wohl einfach ganz nach Mama (K.).
Planmäßig werden wir nun erst wieder Anfang August bei der Frauenärztin aufschlagen. Bis Mitte Juli sind wir schon mit Terminen im Geburtshaus versorgt. Und zur Ärztin gehe ich das nächste Mal um mir die Pertussis Impfung abzuholen und für einen Kontroll-Ultraschall – um sicherzustellen, dass das Kind auch noch gut versorgt ist.
So langsam rückt für mich der Mutterschutz näher. Noch 3 Wochen arbeiten, dann 2 Wochen Urlaub und dann beginnt schon der Mutterschutz. Da ich meinen Job sehr gerne mache, ist das schon ein seltsames Gefühl.
Die heteronormative Welt der Geburtsvorbereitung
Geburtsvorbereitungskurs
Nachdem unser Geburtsvorbereitungskurs mit lauter Heteropaaren diese Woche (endlich) geendet hat, möchte ich mich gerne mal über diese heteronormative Welt auslassen.
Wir konnten ja leider keinen Kurs von unserem Geburtshaus belegen, da dieser schon voll war und einen Wochenend-Kurs wollten wir nicht. (Wir wollten den Kurs auch unbedingt zu Zweit machen.) Daher haben wir im Internet nach Kursen gesucht (die finden ja sowieso alle nur online statt) und sind dann in NRW fündig geworden.
Der erste Termin des Kurses war „ohne Männer“. Fing also schon sehr gut an… Nun ja, die Hebamme war aber grundsätzlich immerhin bemüht zu gendern.
Bei den folgenden Terminen wurden dann immer von „die Männer und K.“ oder auch von „die Männer und die Partnerinnen“ gesprochen. Irgendwann war K. davon so angenervt (ich hätte fast gesagt abgefuckt – das träfe es noch besser), dass das auch die Hebamme gemerkt hat und mir im Nachgang des Termins eine Mail geschickt hat. Sie hat dann drum gebeten, dass wir doch einfach mal sagen, wie wir angesprochen werden möchten.
Ähm ja… Ich habe ihr dann geantwortet, dass wir nicht namentlich erwähnt werden möchten, weil wir nämlich auch ganz „normale“ (ich mag dieses Wort nicht) Eltern sind und keine Sonderrolle durch namentliche Erwähnung brauchen. Und zudem ist K. ja genauso meine Frau, wie die Partner der anderen Schwangeren deren Männer sind. Also gerne entweder „Männer und Frauen“ oder „Partner und Partnerinnen“.
Die Rückantwort der Hebamme war so ein bisschen der Klassiker… (Und die hab ich dann nur überflogen und schnell abgelegt, damit ich mich nicht drüber ärgere.) Sie schrieb etwas in die Richtung, dass sie uns nicht das Gefühl eines Sonderstatus geben wollte und dass sie ja letztes Jahr auf der Hochzeit einer Freundin war, die eine Frau geheiratet hat und dass das „die schönste Hochzeit ever“ war. Oh, wie überraschend… Auch nicht-Heteros können schöne Hochzeiten feiern?! Ich muss ihr zugute halten, dass ich schon den Eindruck hatte dass sie da sehr bemüht war uns richtig mit einzubinden. Aber man merkte einfach, dass sie da recht „unbeholfen“ unterwegs war.
Vom Kursinhalt her war sie wirklich gut. Sie hatte die neue S3 Leitlinie voll drauf und hat uns darauf hingewiesen, was alles nicht mehr erlaubt/Standard ist und dass wir nicht alles mit uns lassen machen müssen. Sie hatte auch ein paar Hypnobirthing-Ansätze in ihrem Kurs. Sie ist da also eher etwas Alternativ unterwegs, was mir gut gefallen hat.
Stillkurs
Vor ein paar Wochen hatten wir an einem Abend einen Stillkurs – 3 Std. Input zum Stillen. (Bei der gleichen Trainerin, bei der wir den Hypnobirthing-Kurs hatten.) Während beim Hypnobirthing-Kurs immer die Rede von „Geburtsbegleiter:in“ war, war es beim Stillkurs ähnlich wie beim Geburtsvorbereitungskurs. In den Unterlagen zum Stillkurs war an mehreren Stellen vom „Papa“ die Rede.
Ich habe das der Kursleiterin dann zurück gemeldet. Sie war da absolut offen und auch sehr verständnisvoll. Und sie hat mich gefragt, ob wir uns vielleicht mal zum Thema Regenbogenfamilien austauschen können. Da sie lange in Berlin gelebt hat, hat sie das Thema mehr auf dem Schirm als andere, denke ich.
Alles in allem, ärgert es uns einfach, warum wir immer so eine Sonderrolle inne haben. Die Hetero-Paare werden als Schwangere und Mann oder Mutter und Vater oder Frau und Mann bezeichnet. Wir sind immer die Mutter/Schwangere und die Partnerin oder auch Mutter/Schwangere und K. Es gibt inzwischen so viele queere Familien, da sollte es doch möglich sein von diesem heteronormativen Denken wegzukommen. Sollte man zumindest meinen…
Die Krankenkasse
Da hatten wir etwas zu Lachen und haben die gute Dame von der TK, die K. anrief etwas ausgelacht.
Es ging um den Zuschuss zur „Partnergebühr„ des Geburtsvorbereitungskurses. Die TK ist so nett und übernimmt 80% der Kosten (max. 100€). K. hat also alles eingereicht, was die TK brauchte (Rechnung, Überweisungsbestätigung, Teilnahmebestätigung). Und trotzdem kam noch ein Anruf der TK. Denn, was die TK (natürlich) nicht verstanden hat… K. ist nicht schwanger, sondern sie ist die Partnerin der Schwangeren. Im Verlaufe des Gesprächs hat K. irgendwann gecheckt, dass es sich da wohl um ein Missverständnis handelt und hat die gute Dame dann „aufgeklärt“ bzw. noch mal klar gestellt, wer von uns beiden die Schwangere ist. Die Dame hat sich dann seeeehr oft entschuldigt und wir haben entsprechend gelacht, weil das doch recht witzig war. Aber dann war die Sachlage immerhin geklärt und K. bekommt den Zuschuss.
Wir haben danach noch mit jemand anderem von der TK gesprochen bzgl. der Familienversicherung, wenn ich in Elternzeit bin und gar nicht arbeite. Auch da musste K., als die Frage nach dem „Mann“ kam erst einmal erklären, dass es den nicht gibt und dass sie selbst auch nicht schwanger ist, sondern ich. Wir hatten da irgendwie erwartet, dass die Dame vom ersten Gespräch ihre Kollegin vorwarnt. Naja, so hatten wir noch mal etwas zu lachen. Immerhin haben wir nun alles wichtige bzgl. der Krankenversicherung geklärt.
COVID Impfung
Gestern war für mich, E., ein wirklich aufregender Tag. Ich habe tatsächlich meine erste COVID Impfung bekommen.
Nachdem K. und ich verschiedenste Möglichkeiten ausgelotet haben, dabei aber feststellen mussten, dass mich weder unsere Frauenärztin, noch unser Hausarzt impfen wird, habe ich mich direkt an unser Impfzentrum gewendet. Auch von dort gab es die Rückmeldung, dass ich dort nicht rein auf Grund der Schwangerschaft geimpft werden kann. Ich müsste in eine der Prio-Gruppen fallen. Falls das nicht gegeben ist, könnte ich mich an meine Hausärztin/Frauenärztin wenden, sobald die Prio fällt. Immerhin gab es hier also keine Aussage wie „Wir impfen generell keine Schwangeren“.
Also haben wir uns überlegt, dass wir versuchen werden mich als Kontaktperson von K.s Onkel (der aktuell bei uns im Haus lebt und pflegebedürftig ist) impfen zu lassen. So habe ich mich also am Abend des 27.5. auf der entsprechenden Seite für eine Impftermin-Zuteilung (Prio 2) registriert. Und wann habe ich meine Termine bekommen? Schon einen Tag später erhielt ich die Mail mit meinen beiden Terminen.
Der erste Gedanke war „Shit, jetzt wird es ernst.“ Immerhin trage ich bzw. wir auch Verantwortung für dieses wundervolle kleine Wesen, was da in mir wächst und welches wir jetzt schon so sehr lieben, dass wir nur das Beste für es wollen. Deswegen habe ich am Wochenende noch mal viel zu dem Thema recherchiert und ganz gezielt auch nach Horrorstories gesucht. Im Gegensatz zu allen anderen Themen die man so Googlen kann, habe ich zur COVID Impfung bei Schwangeren aber keine Horrorgeschichten gefunden. Ungewöhnlich. Und so hat sich über das Wochenende ein immer positiveres Gefühl eingestellt.
Also ging es dann gestern Abend mit einem Papier-Stapel ab zum Impfzentrum. Ich war sehr aufgeregt, da ich doch etwas Sorgen hatte, dass man mich auf Grund der Schwangerschaft wieder wegschickt. Überraschenderweise war die Schwangerschaft aber gar kein Thema. Ich hatte auf dem Anamnese-Bogen natürlich den Haken bei Schwanger/Stillen gesetzt, aber mich hat niemand darauf angesprochen. Vielmehr musste ich an zwei Stellen erstmal ausführlich erklären, warum K.s Onkel denn bei uns im Haus ist und ob sie mich denn wirklich als Kontaktperson durchgehen lassen können. Aber die Mitarbeiter:innen dort waren wirklich sehr nett und ich habe die Situation dann ausführlich erklärt (und hatte ja auch einiges an Unterlagen dabei).
Und dann gab es tatsächlich den ersehnten Piecks.
Heute habe ich etwas Schmerzen im Arm und auch Kopfschmerzen. Aber es hält sich in Grenzen und ist sicher viel weniger schlimm, als eine Corona Infektion. Die Schmerzen im linken Arm sind nur etwas nervig, da ich meist auf der linken Seite liegend schlafe. Aber ich möchte mich nicht beschweren, sondern bin einfach sehr glücklich, dass ich die Impfung bekommen habe.
Nachtrag von 14.07.: Auch die zweite Impfung habe ich nun am 13.7. erhalten. Auch nach dieser hatte ich wieder Schmerzen im Arm, die mich sogar nachts wach gehalten haben. Aber ich bin trotzdem unglaublich froh, dass Nummer 7 und ich nun beide Impfdosen intus haben und somit in einer guten Woche den Impfschutz haben.
26. Schwangerschaftswoche
Der letzte Beitrag ist eindeutig zu lang her. Deswegen kommt nun hier ein etwas längeres Update.
In den letzten Wochen haben uns einige Themen beschäftigt: Hypnobirthing, Hausgeburt (statt Geburt im Geburtshaus), COVID-Impfung für mich (E.)
Ende April haben K. und ich einen Hypnobirthing-Kurs besucht (wegen Corona natürlich online). So richtig wussten wir nicht, was da genau auf uns zukommt. Natürlich hatten wir uns informiert (sonst wären wir ja gar nicht auf die Idee gekommen einen solchen Kurs zu besuchen), aber was uns da genau erwartet war für uns nicht so ganz klar – außer dass wir Hypnose-Übungen machen werden, dachten wir zumindest. Umso überraschter waren wir, als es gleich zu Beginn hieß, dass wir nicht viele Übungen machen werden, sondern dass wir sehr viel Theorie behandeln werden. Rückblickend betrachtet macht das auch sehr viel Sinn, denn ohne das ganze theoretische Wissen zur Geburt und auch zum Hypnobirthing funktioniert auch keine Übung. Also haben wir in den zwei Tagen sehr viel über die Geburt und auch über unsere Rechte als Eltern gelernt, nämlich dass wir jederzeit alles in Frage stellen dürfen. Hebammen und Ärzte dürfen nicht einfach „machen“. Allein schon das Schreiben eines CTGs bedarf unserer Zustimmung. Gewisse andere Dinge sind schlichtweg verboten (z.B. das Herumdrücken auf dem Bauch um das Kind quasi von Außen aus dem Bauch der Mutter herauszudrücken oder auch der routinemäßige Dammschnitt). Nach dem intensiven Wochenende haben K. und ich ein klares Bild davon entwickelt, was wir uns für die Geburt wünschen. Und ich habe einige Übungen an die Hand bekommen, mit denen ich mich mental auf die Geburt vorbereiten kann. Ich freue mich inzwischen auf die Geburt.
Nachdem unsere Hypnobirthing-Trainerin an dem Wochenende auch von ihrer eigenen Hausgeburt erzählt hat, haben K. und ich dann doch angefangen darüber nachzudenken und das in Betracht zu ziehen. Wir hatten eigentlich den Gedanken, dass wir ja so weit ab vom Schuss wohnen und somit ein Rettungswagen zum Einen recht lang zu uns braucht und dann auch die Fahrt ins KH entsprechend etwas dauert. Aber wir haben gelernt: 100%ige Sicherheit gibt es nicht, auch nicht in der Klinik und die allermeisten Verlegungen ins KH finden in Ruhe statt. Zwischenzeitlich haben wir auch im Geburtshaus nachgefragt, ob wir uns noch für eine Hausgeburt entscheiden können. Die Kapazität hätten sie noch. Und wir finden den Gedanken, dass Nummer 7 hier daheim geboren wird einfach sehr schön.
Beim letzten Vorsorgetermin im Geburtshaus durfte K. übrigens mit dabei sein. Das war sozusagen eine glückliche Fügung, denn die Hebamme hatte keinen Laptop zur Verfügung, damit K. sich online dazu schalten konnte. Da K. aber sowieso draußen im Auto saß durfte sie dann einfach reinkommen und richtig dabei sein. So haben wir dann auch zum ersten Mal zusammen die Herztöne gehört und wir konnte zusammen unsere Fragen und Geburtswünsche mit der Hebamme besprechen. Und endlich konnte wir auch die Geburtsräume des Geburtshauses besichtigen. Bisher kannte ich ja nur den Raum, in dem die Vorsorge gemacht wird.
Inzwischen hat die Bundesregierung ja zum Glück beschlossen, dass vollständig geimpfte Personen nicht mehr zu den Kontaktbeschränkungen zählen, daher kam vom Geburtshaus nun auch die Info, dass vollständig geimpfte Personen zu den Vorsorgeterminen mitkommen dürfen. D.h. K. darf in Zukunft zu allem Terminen mitkommen. Bei unserer Frauenärztin scheint das noch anders zu sein – hier heißt es weiterhin, dass ich allein kommen muss (außer zu den großen Ultraschallterminen). Aber wir möchten sowieso hauptsächlich zum Geburtshaus gehen.
Beim nächsten Termin bei der Frauenärztin werde ich auch das Thema COVID-Impfung für mich ansprechen. Ich hatte bereits vor einer Woche telefonisch angefragt, aber unsere Frauenärztin beruft sich darauf, dass die Stiko keine generelle Empfehlung rausgibt und hält sich somit aus dem Thema raus. Es heißt aber von Seiten der Stiko, dass individuell Nutzen und Risiko abzuwägen sind. Da Schwangere ein deutlich höheres Risiko für einen schweren Verlauf haben, überwiegt für mich der Nutzen hier ganz klar. Und um mich impfen zu lassen benötige ich ein Schreiben der Frauenärztin. Deswegen werde ich beim nächsten Termin persönlich mit ihr ins Gespräch gehen.
Heute steht für uns ein Still- und Wochenbett-Kurs (ebenfalls online) an… Wir sind gespannt.
Der zweite große Ultraschall (2. Trimester)
In dieser Woche (21. SSW) stand für uns der zweite große Ultraschall an. Für uns war das vor allem deswegen sehr aufregend, da wir unser Baby seit dem 1. großen Ultraschall nicht mehr „gesehen“ haben und deswegen wirklich sehr gespannt waren, wie Nummer 7 sich entwickelt hat. Sorgen, dass etwas nicht stimmen könnte, haben wir uns eigentlich nicht wirklich gemacht. Zumindest ich, E., vertraue sehr auf die Präimplantationsdiagnostik, bei der ja vieles ausgeschlossen wurde.
Nachdem wir leider über eine Stunde bei unserer Gynäkologin warten mussten (es war sehr voll an dem Tag), war es dann irgendwann endlich soweit und wir wurden ins Sprechzimmer gebeten. Die üblichen Dinge wie Wiegen, Urinabgabe, Blutdruck messen und Blut abnehmen waren vorher schon erledigt worden.
Nachdem ich erst einmal untersucht wurde, folgte dann der Ultraschall. Bevor die Ärztin startete haben K. und ich ihr gesagt, dass wir nicht wissen möchten, ob es ein Mädchen oder Junge wird. Kleiner Spoiler: Nummer 7 hat das auch sehr gut versteckt, sodass die Ärztin es nicht direkt sehen konnte und dementsprechend dann auch gar nicht gesucht hat.
Beim Ultraschall haben wir beide wirklich sehr gestaunt, wie viel man inzwischen erkennen kann. In den Händen konnte man die vielen kleinen Knochen erkennen, die einzelnen Wirbel der Wirbelsäule waren zu sehen. Einfach nur Wahnsinn – wir kamen aus dem Staunen nicht mehr raus. 😀 Die Ärztin hat dann ihre Checkliste abgearbeitet und alle Organe und natürlich auch das Gehirn gecheckt. Auch das Gewicht von Nummer 7 wurde geprüft. Fazit: Es ist alles so wie es sein soll. Am Kind ist alles dran und alles was zu sein soll, ist auch zu. 🙂 Wir haben die Praxis also sehr glücklich verlassen.
Das nächste Mal werden wir zum 3. großen Ultraschall dorthin gehen.
Herztöne
Am 30.03. hatte ich, E., in der 19. SSW die zweite Vorsorgeuntersuchung im Geburtshaus.
Wie der Titel dieses Beitrags vermuten lässt, war es das erste Mal, dass die Herztöne gecheckt wurden. Dazu hat die Hebamme eine Art kleines Mikrofon an den Bauch gehalten und dann gesucht, wo sich Nummer 7 gerade befindet. Das erste was zu hören war, waren zwei Tritte. (Kommentar der Hebamme: „Da ist aber jemand aktiv“.) Gespürt habe ich diese aber nicht. Kurz danach waren dann laut und deutlich sehr kräftige Herztöne zu hören. Da K. nicht dabei sein durfte habe ich die Herztöne mit dem Smartphone aufgenommen. Nach ca. einer halben Minute wurden die Töne dann immer leiser, bis sie gar nicht mehr zu hören waren. (Kommentar der Hebamme: „Da ist es wieder weggezischt. Da scheint jemand keine Lust zu haben.“ 😀 ) Das Kind hat schon seinen/ihren eigenen Willen.
Bei der Untersuchung war alles in Ordnung. Bauchumfang und Höhenstand der Gebärmutter entsprechen ziemlich genau der SSW. Die Herztöne der Babys waren auch gut und meine Werte (Blutdruck, Gewicht, usw.) waren ebenfalls in Ordnung.
Mittlerweile sind wir in der 20. SSW und somit ist die Hälfte schon fast geschafft. Inzwischen spüre ich auch schon leichte Bewegungen im Bauch. Es fühlt sich ein bisschen so an, als würde von ihnen jemand an die Bauchdecke klopfen. das erste Mal, dass ich so etwas gespürt habe war gegen Ende der 18. SSW. Seitdem nimmt die Häufigkeit dieses „Klopfens“ stetig zu. Wir können es kaum erwarten, bis die Tritte von Nummer 7 so fest sind, dass K. es auch von Außen spüren kann. 🙂
Der nächste Vorsorgetermin findet wieder bei unserer Frauenärztin statt, denn das 2. große Screening steht an. Und hier darf K. ja wieder dabei sein. 🙂 Wir freuen uns schon sehr darauf zu sehen, wie groß Nummer 7 geworden ist. Das Geschlecht wollen wir aber weiterhin nicht wissen – hoffentlich verplappert sich die Ärztin nicht.
In Zukunft werden wir es so halten, dass ich zu den Vorsorgeterminen abwechselnd zur Hebamme und zur Ärztin gehe. Bei den Hebammen im Geburtshaus fühle ich mich sehr gut aufgehoben – und so lerne ich hoffentlich bis zur Geburt alle Hebammen einmal kennen. …und vielleicht darf K. ja auch mit zu den Terminen kommen. Sie ist ja bald durchgeimpft.
Kennenlernen der Wochenbetthebamme
Anfang der Woche, am Montag, habe ich (E.) unsere Wochenbetthebamme kennengelernt. K. hat mich zwar zum Geburtshaus begleitet, aber sie durfte bei dem Termin leider nicht dabei sein (Corona).
Es war nicht nur ein Kennenlerngespräch, sondern auch ein Vorsorgetermin, d.h. ich wurde auch untersucht. Dabei wurde zum ersten Mal mein Bauch abgetastet um zu checken wie hoch meine Gebärmutter schon sitzt. Sieht alles sehr gut aus und ich fühle mich ja auch gut. 🙂
Das Gespräch an sich hat mich wirklich darin bestärkt zur Geburt in das Geburtshaus zu gehen. Die Hebamme hat auch meine kleinen Zweifel bzgl. eventueller medizinischer Notfälle zerstreut. In meinem näheren Umkreis gab es vor kurzer Zeit zwei Geburten, bei denen beide Male interveniert wurde. Als ich davon berichtete hat mir die Hebamme genau erklärt was eigentlich in welcher Form erlaubt ist und was nicht. Und bei beiden Geburten wurden Techniken angewendet die nicht erlaubt sind (Kristeller-Handgriff und unangekündigter Dammschnitt). Auch hat die Hebamme mir erklärt, dass sie uns nie allein lassen und sehr genau beobachten wie es mir und dem Kind geht und dass sie uns frühzeitig verlegen, sobald sie merken dass etwas nicht stimmt. Natürlich kommt es ab und an vor, dass eine Verlegung ins KH notwendig ist. Die meisten Verlegungen aus dem Geburtshaus in das Krankenhaus geschehen aber „in Ruhe“ und nicht in einer Notfallsituation.
Ich bin aus diesem Termin wirklich sehr gestärkt heraus gegangen. So konnte ich dann auch am nächsten Tag den FaceTime Call mit meinen Geschwistern gut überstehen, die uns als „krass“ und „mutig“ bezeichnet haben – nur weil wir ins Geburtshaus gehen möchten. Eine gute Bekannte von mir sagte mal, sie findet es mutig zur Entbindung ins KH zu gehen, denn „das KH löst Probleme, die es selbst geschaffen hat“ (im Bezug auf Geburten). Das kann ich aus den zwei Geburten, die ich in meinem näheren Umfeld erlebt habe auch bestätigen – zumindest von den Erzählungen her. Schade ist es trotzdem, dass man sich dafür rechtfertigen muss, wenn man nicht in ein KH geht. Aber für mich bzw. uns fühlt es sich richtig an, nicht ins KH zu gehen.
In etwas mehr als 2 Wochen habe ich den nächsten Vorsorgetermin bei einer Hebamme im Geburtshaus. Im Idealfall habe ich dann bis zur Geburt alle Hebammen einmal kennengelernt, die Geburten begleiten. (Denn wer dann am Entbindungstag Rufbereitschaft hat weiß man ja nicht.)