Roses Revolution Day
Heute, am 25.11., ist der Roses Revolution Day. Heute legen Personen, die Gewalt in der Geburtshilfe erfahren haben, Rosen an den Orten nieder, an denen diese Gewalt stattgefunden hat.
Und hier kommt meine Geschichte, denn mir ist erst dieses Jahr, in der letzten Vorsorgeuntersuchung der Schwangerschaft klar geworden, dass auch ich eine Form von Gewalt erfahren habe.
Kurze Zusammenfassung und Rückblick: für die Geburt unseres Großen musste ich ja ins KH, da es zu früh losging. Ich wurde eingeleitet und die Geburt von Nummer 7 war trotz Einleitung sehr problemlos. Er wurde unkompliziert geboren und war sowohl unter Geburt, als auch danach topfit.
Normalerweise wird nach der Geburt des Babys dann auf die Geburt der Plazenta gewartet. (Bei Nummer 5 hat es knapp 30 Minuten gedauert bis sie unkompliziert geboren wurde.) Nicht so bei der Geburt von Nummer 7: Kurz nachdem unser Großer geboren war (wir reden hier von wenigen Minuten!), hat die Hebamme einfach an der Nabelschnur gerupft und so die Plazenta herausgezogen.
Mit Blick auf die Plazenta sagte die anwesende Oberärztin nur „Oh, da haben Sie aber Glück gehabt“. Unser Großer hatte nämlich eine geteilte Plazenta bei der die Gefäße zudem in der Eihaut verliefen. Das kann bei einem ungünstigen Blasensprung natürlich gefährlich sein.
Allerdings hätte auch das rausziehen dieser Plazenta zu Komplikationen führen können. Ich verstehe ohnehin nicht, warum man uns hier nicht die Zeit gelassen hat. Für Nummer 7, der so klein und zart war, wäre es sicher wichtig gewesen noch weiter mit mir verbunden zu sein.
Zudem hatte ich wahrscheinlich auf Grund des Rausziehens der Plazenta so starke Blutungen.
Bereits wenige Tage nachdem wir zu Hause waren habe ich damals mit unserer Wochenbetthebamme gesprochen und sie gefragt ob dieses Vorgehen normal wäre. Nein! Ist es nicht!
Und dann, als ich den letzten Termin vor der Geburt im Geburtshaus hatte und ich mit Nadine nochmal über die starke Blutung nach der ersten Geburt gesprochen habe, wurde mir klar dass das damals wirklich nicht korrekt war. Nadine hatte nochmal in den Geburtsbericht vom KH geschaut und hat dann an den Uhrzeiten gesehen dass die Plazenta damals keine 10 Minuten nach dem Baby geboren wurde.
Ja, ich habe damals Glück gehabt. Ich habe Glück gehabt, dass trotz der Interventionen bei der Geburt der Plazenta, nichts dramatisch schlimmes passiert ist (ausser der verstärkten Blutung).