Herausforderung Rückbildungskurs

Nummer 5 ist jetzt schon 12 Wochen alt. Und heute ist mein Rückbildungskurs gestartet.

Genau wie auch beim Geburtsvorbereitungskurs, ist es für mich eine völlig neue Erfahrung einen solchen Kurs „vor Ort“ (und nicht online) zu machen. Während und nach der Geburt von Nummer 7 befanden wir uns ja noch in der Pandemie Phase und daher fand sowas online statt.

Während ich mich vor ein paar Wochen noch auf den Kurs gefreut habe, hat heute Morgen ein Gefühl von „kein Bock“ Einzug gehalten. Wobei es nicht dieses „ach ich hab halt keine Lust auf Sport“ ist, sondern vielmehr mag ich einfach keine Situationen in denen ich nicht weiß was auf mich zukommt. Ich kannte den Ort, wo der Kurs stattfindet nicht, ich kenne die anderen Frauen nicht und ich wusste nicht wie der Kurs an sich wird. Nur die Hebamme kenne ich – den Kurs macht nämlich unsere Wochenbetthebamme. (Warum das aber andere Herausforderungen mit sich bringt – dazu später mehr.)

K. und ich hatten uns im Vorfeld überlegt dass sie mich mit Nummer 5 hinfährt und dann mit ihm in der Nähe bleibt. So kann ich den Kurs ohne Baby besuchen, weiß aber gleichzeitig dass sie mit ihm in der Nähe ist falls er mich braucht. Macht natürlich niemand anderes so… Aber ist für mich die beste Lösung. Würde ich allein mit Nummer 5 dort sein, würde ich wahrscheinlich zu nichts kommen. Würde ich alleine ohne Nummer 5 dort sein, würde ich mich gar nicht auf den Kurs konzentrieren können, sondern mir permanent Gedanken machen ob Nummer 5 es so lang ohne Stillen aushält.

Daher sind wir dann heute morgen zu Dritt losgefahren. Für unseren Großen war das wirklich schwierig, denn er war heute nicht in der Kita (weil dort nur Notbetreuung war) und er wollte dann unbedingt mit zu Mamis „Termin“. Also mussten wir ihn weinend bei Oma und Opa zurücklassen. Mein Mama-Herz hat geblutet, auch wenn ich weiß dass er bei Oma und Opa gut betreut ist.

Vor Ort angekommen bin ich aus dem Auto gehüpft und K. musste erstmal einen Parkplatz suchen. Leider hat das trösten von unserem Großen zuhause noch so viel Zeit in Anspruch genommen, dass ich nur 5 Minuten zu früh zum Kurs kam. Das hätte ich mich anders gewünscht. Denn gerade wenn ich mir so unsicher mit einer neuen Situation bin komme ich lieber sehr früh, sodass noch nicht viele andere da sind. Aber ich war immerhin nicht die Letzte.

K. kam dann ebenfalls hoch und konnte sich mit Nummer 5 in einem kleinen Raum aufhalten. Unser Kleiner hat natürlich die ganze Zeit in der Trage geschlafen. und ich konnte mich wunderbar auf den Kurs konzentrieren.

Nachdem Sarah ein paar einleitende Worte gesprochen hat sollten wir uns vorstellen. Und ich mag diese Vorstellungsrunden NICHT! Ich finde es so schwierig mir zu merken was ich dann alles sagen soll (Name, Alter, Wohnort, Alter von Kind, Erwartungen/Wünsche). Gefühlt läuft mein Hirn dann auf Hochtouren und ich versuche mir schnell ein paar Sätze zurecht zulegen und sage mir diese immer wieder in Gedanken vor und hoffe dass ich dann nichts vergesse. Das ist natürlich irgendwie total Banane… Aber für mich ist das echt anstrengend. Meistens habe ich dann auch richtig Puls dabei – das hat sich heute zumindest in Grenzen gehalten.

Nachdem also die Vorstellungsrunde durch war, ging’s dann mit Übungen durch. Und die waren wirklich recht gut machbar. (Ganz anders als beim Rückbildungskurs nach der ersten Geburt.)

Zum Abschluss haben wir dann noch eine Yoga Übung (Child‘s Pose – habs extra gegoogelt) gemacht. Sarah hat dazu ein paar Worte gesagt – und damit bei mir einiges ins Fließen gebracht. Und das meinte ich ich auch am Anfang mit „warum es andere Herausforderungen mit sich bringt“, dass ich den Kurs bei Sarah mache. Sie hat so eine Art und Aura (ja ich würde da wirklich von Aura sprechen), die irgendwie eine Wirkung auf mich hat. Wie wir da also diese Übung gemacht haben und sie dann dazu ein paar Worte gesprochen hat, fing es bei mir einfach an zu laufen. Und das war auch gut und es hätte auch gut getan es einfach weiter laufen zu lassen, aber das wäre doch echt unangenehm gewesen (vor x fremden Frauen einfach mal ne Runde weinen). Also habe ich versucht es schnell wieder zu bremsen. Allerdings lief es dann bei der Übung danach, als wir auf dem Rücken lagen, weiter. Hachja, ich bin gespannt wie die nächsten Termine werden…

Sicherlich hat es auch mit meiner Tagesform zu tun, wie nah ich am Wasser gebaut bin. Aber ich dachte, dass ich aktuell recht stabil bin. Scheint wohl nicht so ganz der Fall zu sein.

Nachdem ich diese Zeilen geschrieben habe, merke ich wie weit ich eigentlich schon gekommen bin. Inzwischen ist es für mich ok, dass solche Situationen herausfordernd für mich sind. Das ist nicht schlimm und auch nicht schlecht. Das bin einfach ich – und ich bin gut so wie ich bin.