„Stillst du denn?“
Das ist/war die Frage, die ich in den letzten Wochen gar nicht mehr hören konnte und hätte ausflippen können. :-/ Aber der Reihe nach…
Die ersten Tage und Wochen daheim waren wirklich sehr anstrengend. Auf Grund des geringen Gewichts von unserem kleinen Mann mussten wir schauen, dass er gut zunimmt. Daher sollten wir ihn zu Beginn alle 2-3 Std. wecken und füttern (mit abgepumpter Milch aus der Flasche). Das hat ganz gut geklappt, sodass wir einen erneuten Klinikaufenthalt abwenden konnten (das stand tatsächlich kurz zur Debatte). Ich habe dann auch immer wieder versucht ihn anzulegen, was mir starke Schmerzen bereitet hat und mich sehr, sehr viele Tränen gekostet hat. Der kleine Mann konnte die Brustwarze noch nicht richtig fassen, daher war sie nicht weit genug in seinem Mund und das hat dementsprechend sehr weh getan und zu wunden Brustwarzen geführt. Irgendwann (als ich wirklich durch und kurz vorm Aufgeben war) hat unsere Wochenbetthebamme vorgeschlagen es mal mit Stillhütchen zu probieren. (Ja, ich weiß dass diese extrem umstritten sind.) Für mich war es gegenüber der Flasche und dem Abpumpen das geringere Übel. Denn diese ganze Routine aus: versuchen ihn anzulegen, dann abpumpen, Flasche geben, Zeug spülen und dann sterilisieren hat so viel Zeit und Kraft gekostet. Da blieb zwischen diesen Vorgängen maximal 2 Std. (eher weniger Pause).
Wir sind dann also vom Pumpen, Flasche geben, Spülen+Sterilisieren zum Stillen mit Stillhütchen gewechselt. Das war eine deutliche Erleichterung für mich. Und unser Spatz hat den Wechsel wirklich sehr gut mitgemacht.
Nachdem ich dann aber festgestellt habe, dass er bei der Nutzung der Stillhütchen den Mund nicht mehr so weit aufmacht (was aber fürs Stillen ohne Hütchen sehr wichtig ist), habe ich angefangen zu recherchieren wie ich das Hütchen am Besten loswerde. Und dann habe ich es einfach mal probiert und siehe da – der kleine Mann hat angefangen ohne Hütchen zu stillen (und die Brustwarze sogar richtig in den Mund genommen). 🙂
Seitdem wird es täglich besser und die Schmerzen werden von Tag zu Tag weniger. Und ich bzw. wir sind einfach unfassbar stolz auf unser kleines Wunder, wie prima er das mitmacht. (Denn viele Kinder machen diesen Wechsel nicht so gut mit.)
Während dieser anstrengenden Zeit des Pumpens und Flasche gebens wurde mir, wie eingangs erwähnt, immer wieder die Frage gestellt ob ich denn Stille. Das tat mir jedes Mal ziemlich weh, weil ich es mir so sehr gewünscht habe, aber es (noch) nicht klappte. Es reichte ja auch nicht wenn ich mit einem knappen „Nein“ geantwortet habe… Daher war ich irgendwann wirklich sehr angenervt von dieser Frage. Und der Babyblues hat das ganze auch nicht besser gemacht.
Aber hey… Nun ist unser kleiner Spatz schon 6,5 Wochen alt und macht sich wirklich prima. Er ist in dieser Zeit 9cm gewachsen (er hat nun 55cm) und wiegt ganze 4100g. Unglaublich. 🙂 Ich stille seit etwas mehr als einer Woche voll und wir (vor allem ich) können das Wochenbett daher nun auch endlich genießen.
Was mir auch extrem geholfen hat, war eine Online Session mit unserer Hypnobirthing-Trainerin (die unter anderem auch Stillberaterin ist). Es tat einfach sehr gut sich die Sorgen von der Seele zu reden und wir haben sehr wertvollen Input bekommen. Denn neben der Still-Problematik hat mich auch die plötzliche (zu früh einsetzende) Geburt sehr beschäftigt.
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